Wie Tiere sehen
Besonders Kinder interessiert oft, wie denn eigentlich Tiere sehen. Die Augen sind oft ganz anders geformt, aber sehen sie denn auch anders? Hier beantworten wir dir einige Fragen.
Das Pferd ist ganz Ohr
Pferde können sehr gut hören und riechen. Das merkt man an ihrem Verhalten bei leisesten Geräuschen. Durch den sehr feinen Geruchssinn wittert das Pferd, wenn ein Mensch oder ein Tier sich nähert oder ob Wasser in der Nähe ist. Weniger gut sind die Augen der Pferde.
Sie sind auf die Nähe eingestellt und nehmen unbewegte Gegenstände kaum wahr. Unerwartete Bewegungen lassen die Tiere scheuen und führen manchmal zu kopfloser Flucht. Durch die seitliche Augenstellung haben die Pferde ein größeres Blickfeld als wir Menschen.
Kommissar Rex
Hunde sind ausgesprochene Nasentiere. Als Hetztier verfügen sie neben dem guten Gehörsinn über eine außerordentlich feine Nase zum Aufspüren der Beute. Sie sind fähig, Spuren über viele Kilometer hinweg zu verfolgen. Polizeihunde leisten bei der Verfolgung von Verbrechern fast an Wunder grenzende Sucharbeit. Noch nach Jahren erkennt der Haushund am Geruch Menschen, denen er schon einmal begegnet ist.
Eindrücke von weither vermittelt dem Hund das Gehör. Der Schall wird von den großen Ohrmuscheln, die aufgerichtet werden können, eingefangen. Dagegen ist das Sehvermögen des Hundes nur mäßig entwickelt. Jetzt kannst Du bestimmt verstehen, warum der Schnuffi von nebenan immer an Dir schnuppert, wenn er „Guten Tag“ sagen will.
Die Katze – Sie sieht etwas, was Du nicht siehst
Katzen haben drei ganz besonders gut ausgebildete Sinne: Zur Orientierung im Dunkeln nutzt die Katze Ohren, Schnurrhaare und vor allem die Augen. Der Hörsinn ist sehr fein und auch während des Schlafes nicht abgeschaltet. Jedes fremde Geräusch erregt die Aufmerksamkeit der Katze, denn sie will ja keine Maus verpassen. Zum Beobachten hat die Katze sehr leistungsfähige, scharfe Augen. Tagsüber und bei heller Beleuchtung ist die Pupille des Katzenauges zu einem schmalen, senkrechten Schlitz verengt.
Sobald es dunkel wird, erweitern sich die Sehschlitze mehr und mehr zu einem Kreis. So gelangt auch bei Dämmerung noch genug Licht in die Augen. Achte mal darauf, man kann es ganz deutlich sehen. Als Dämmerungs- und Nachttier sieht die Katze also auch bei sehr wenig Licht noch sehr gut. Ihre Augen funkeln dann grünlich. Die spiegelnde Schicht der Regenbogenhaut, die das bewirkt, sorgt dafür, dass das spärliche Licht im Augapfel besser ausgenutzt wird.
Das Tier mit den 6000 Augen
Die Augen von Insekten sehen interessant aus und funktionieren anders als die Augen der meisten anderen Tiere. Die Fliege z.B. besitzt große, unbewegliche und gewölbte Augen. Ihre Oberfläche zeigt viele kleine Sechsecke, die man Facetten nennt. Sie sind der äußere Abschluss von ebenso vielen keilförmigen Teilen, den Einzelaugen. Jedes Einzelauge bildet nur einen eng umgrenzten Bereich der Umgebung ab.
Da sich jedes Auge jedoch aus ungefähr 6000 Einzelaugen zusammensetzt und das ganze Auge gewölbt ist, haben Insekten einen sehr großen Sehbereich. Alle Bildpunkte setzen sich mosaikartig zum Gesamtbild zusammen. Man nennt sie Netz- oder Facettenaugen. Versuche ergaben, dass Bienen mit ihren Facettenaugen Farben unterscheiden können. Rot können sie zwar von Grau nicht unterscheiden, doch sehen sie ultraviolettes Licht. Ihr Farbunterscheidungsvermögen ist also ein anderes als das der Menschen.